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2012
Dunkle Täler und andere Erkenntnisse !!
Hallo Biker-Freund und Biker-Freundin
und hallo an alle, die diese Zeilen lesen:
hier mein Tagebuch 2012
11.01.2012
Fähre nach Helsinki gebucht, der Spaß kann also losgehen !!
Bin zur Zeit zuhause, körperlich geht es mir wesentlich besser, kaum noch Schmerzen, aber im Kopf muß man(n) noch einiges verarbeiten. Aber mit Hilfe aller wird auch dies gelingen, denn wir wollen alle ja noch etwas gemeinsam erleben.
Habe mich somit schweren Herzens entschlossen, mein Motorrad zu verkaufen. Es wäre schade, wenn diese treue Maschine nur noch rumsteht.
Also, wer Interesse hat oder jemanden kennt, der eine gut eingefahrende BMW R1200 GS benötigt, die so manche Geschichte erzählen könnte, sollte sich bei mir melden.
20.01.2012
Wieder eine Woche rum. Habe mich selber beschäftigt, aber so viel neue Aufgaben warten nicht mehr auf einen. Krankheit hält sich zur Zeit in Grenzen, nur die linke Hand und Schulter machen mir Sorgen. Die Kräfte schwinden hier immer mehr. Viele Selbst- verständlichkeiten des Alltags gehen nur noch mit großem Willensaufwand. Aber was soll´s, mir wir geholfen durch Familie und guten Freunden, so daß ich im Alltag zurecht komme.
Nur der Kopf entscheidet über gut und schlecht. Ich will, dass es weiter geht, somit muß mein Körper im Rahmen seiner Möglichkeiten folgen und Hilfe muß man(n) zulassen und auch mal abfordern, was nicht immer leicht für mich ist.
Damit ich mich weiter beschäftigen kann, habe ich mir eine neue Aufgabe gestellt.
Es geht also weiter, wie könnt ihr hier sehen: Die neue Aufgabe !!
01.02.2012
Der erste Monat zu Hause ist vorbei.
Das Resümee lautet:
Dem Körper geht es besser, die Schmerzen sind wesentlich weniger. Aber der Kopf mußbbeschäftigt werden, damit man(n) nicht in Selbstmitleid versinkt und vergißt, warum wir leben. Täglich ist es ein Kampf zwischen Geist und dem Ratio, damit die faule "Sau" sich weiter bewegt und nicht aufgibt. Diesen Kampf kann ich nur alleine kämpfen und muß durch Eigenmotivation mich selber immer wieder aufbauen. Durch die Hilfe meiner Familie geht vieles leichter von der Hand. Durch Gespräche mit Freunden kommt man immer wieder von seinen eigenen Gedanken weg und sieht die Welt aus einer anderen Sicht.
Also weiter und wer Aufgaben für mich hat, einfach melden !!
17.02.2012
Habe mein "Schlachtross", meine "Elfriede", meine R 1200 GS nach 103.413 Km verkauft. Nein, nicht Verkauf, sondern Weitergegeben für weitere 100.000 Km Spaß, Freude und Glück !!
Es war für mich schrecklich, meine "Elfriede" "weiterzugeben", aber der neue Besitzer ist genau der Richtige.
Frank, ich wünsche Dir viele Km mit super viel Spaß und euch beiden immer das bißchen Glück, um auch aus brenzlichen Situationen sicher und ohne große Kratzer herauszukommen.
Viel Spaß mit der "Lady" !!!!
20.02.2012
Mein "Pilgerweg" geht also weiter. Leider ohne Motorrad, aber immer noch mit vielen anderen Begleitern.
Lese zur Zeit ein interessantes Buch. "JAKOBSWEG" von Holger Jahnke. Er beschreibt seine Fahrt mit dem Motorrad entlang der Pilgerrouten von Hamburg nach Santiago de Compostela und zurück. Es wird nicht nur das Motorradfahren beleuchtet, sondern auch das Leben und seine Wege. Paßt irgend wie zu meiner Situation.
Bin momentan etwas down, meine linke Schulter und der linke Arm wollen nicht so wirklich funktionieren. Aber am Donnerstag kommt das erste Highlight, die Eistour. Wetter in Helsinki immer noch winterlich und die Eislage mit 20 bis 40 cm festem Eis ist gut. Werde wohl auf viel Hilfe angewiesen sein, aber was soll´s, irgendwie geht es auch.
27.02.2012
Eisfahrt erfolgreich abgelaufen.
Schiffahrt mit Sonne an Deck, Sturm in der Nacht, Essen satt, Eis vor Helsinki, einer gelungenen Stadtbesichtigung von Helsinki mit viel Kultur und unendlich viel Spaß auf dem Schiff mit zwei Video-Nachmittagen über unsere Touren aus 2011 und vielen Saunagängen und so weiter.................
Weitere Bilder folgen, sobald alle bei mir sind.
Also, das Jahr kann so weiter gehen !! Danke an alle für alle Hilfen !! Und besonderen Dank an Barny, Ralf und Gerald für die gelungende Überraschung für den Hobbit !!!
Die Scheibe, eine aus Edelstahl gelaserte Europa-Karte mit LED-Leuchten von allen, fast allen Orten, die der Dieter angefahren ist. Sonst wäre es ein Lochblech geworden.
19.03.2012
Wie ist die Lage ??
Ab dem Wochende nach der Eisfahrt bin ich irgendwie erstmals auf meinem Pilger-Weg in einem dunklen, leeren Tal angekommen. Diese Leere, die ich in diesen Tagen erlebt habe, muß man erstmal ertragen und aushalten. Ich wußte zuerst nicht, was mit mir geschah. Keiner hatte Zeit für mich, ohne das ich aber wußte, was los war. Der Partner musste zur Arbeit und die meisten Freunde waren in Ihrer eigenen Welt verschwunden. Nur ich und meine "Geister" waren zuhause und wollten aus diesem Tal heraus, aber auch gleichzeitig war und wollte ich meinen eigenen Weg gehen.
Habe viele Eindrücke von der Nordkap-Tour wieder herausgeholt, habe dabei Kraft gesammelt und wieder meine Ziele erkannt.
Nach ein paar Gesprächen mit Freunden über ganz andere Themen und die Rückkehr in einen Alltag wurde der Weg wieder einfacher und wesentlich klarer.
Ja, ich fange an zu aktzeptieren, daß ich immer wieder um "Hilfe" rufen muß, daß aber einige diese Rufe schon gehört haben, bevor ich gerufen habe und ganz selbstverständlich nur da sind und das einige diese Rufe nie wahrnehmen werden.
So, daß zu dieser Erfahrung.
Es geht wieder auf ins Licht, Freunde melden sich, die Biker erwachen und wollen wissen, wie es mir geht. Gut so !!
Habe die ersten Touren für Freunde geplant, meine "Elfriede" gut weiter gegeben und werde somit weiter unterwegs sein und mit euch allen viel Spaß haben.
Also, laßt uns fahren und den Hobbit immer im Herzen und im Navi dabei haben.
Außerdem hier für alle ein paar Eindrücke von unserer Eisfahrt !!!
01.04.2012
Wieder ein Monat rum. Die ersten Biker sind schon unterwegs und auch ich konnte schon die ersten Touren planen. Hier mal schnell eine Tagestour durch Schleswig-Holstein, dort die Frage, ob ich eine Tour durch den Harz kenne. Bisher konnte ich die Wünsche erfüllen, also mehr davon, seit sicher, ich kenne noch alle Straßen, die ich mal gefahren bin.
Und wie geht es auf meinem Pilgerweg ?
So la,la. Es geht voran über einsame "Ebene", auf der aber langsam die Sonne scheint und somit alles besser zu ertragen ist.Der Körper macht vieles nicht mehr mit, der linke Arm ist fast funktionslos. Immer mehr Hilfe im Alltag und exakte Vorbereitungen sind notwendig, damit alles so kappt, wie ich es gerne hätte.
Also gemäß meinem eigenen Spruch:
"Ich habe keine Zeit mich zu beeilen"
muß ich manches lassen oder mit mehr Ruhe und Zeit angehen und kann es dann doch umsetzen.
Also es geht weiter und ich hoffe, dass noch viele Biker die Frage stellen: "Kennst Du Touren in .........???"
30.04.2012
Ups, der Monat ist rum. Ja, der April verging sehr schnell ! Zu Ostern hatten uns Dirk+Birgit samt Söhne besucht. Das Wetter spielte ja auch weitgehends mit, so daß wir viel draußen machen konnten. Abends wurde dann lange geredet, so daß die Tage schon lang, aber auch für mich sehr kurzweilig waren. Nach Ostern hatte Anke zwar Dienst, trotzdem hatten wir auch noch sehr schöne Stunden mit Doris+Frank, der bayrische Teil der Familie. Danke für die guten Gespräche und die Zeit zusammen.
Die nächsten Wochen vergingen dann doch sehr schnell, das Wetter war ja zum Teil schon schön und man konnte sich draußen aufhalten. Das tat mir gut.
Und zu guter Letzt neben Geburtstagsfeiern, Umbauten im Hause und viele Gespräche mit Freunden hatte ich noch das Glück, einen super Tag auf dem Motorschiff von "Opa" Andy verbringen zu können. Bei anfänglich Regen fuhren wir von Lübeck nach Lauenburg durch den Elbe-Lübeck-Kanal. Ab Mittags war dann T-Shirt-Wetter angesagt. Ein Tag der Langsamkeit, mit viel Ruhe und Besinnlichkeit. Kopf und Körper hatten sich sehr erholt, alle Sorgen waren vergessen, selbst der Körper war voll entspannt.
Nochmals vielen Dank für diese wunderbaren Stunden, Danke Claudia, Danke Andy.
Ja, was macht der Körper.
Der Abbau der Muskelatur geht kontinuierlich weiter. Besonders betroffen sind zur Zeit die linke Schulter, der linke Arm und dadurch die Feinmotorik der linken Hand. Generell wird das Greifen mit den Händen immer problematischer, was mich persönlich immer mehr nervt.
Stehe bei vielen Aktivitäten wie blöd dabei und kann nicht helfen. Anke muß neben Ihrer anstrengenden Arbeit immer mehr machen, weil ich auch die kleinsten Kleinigkeiten nicht mehr hin bekommen und die Söhne auch nicht immer da sind. Diese Situation ist für mich manchmal sehr belastend.
Der Rest des Körpers funktioniert noch, aber auch die Beine melden immer mal wieder ihre Grenzen der Belastbarkeit an. Mal sehen, wie es hier weiter geht, trotzdem wird mehrmals am Tag spazieren gegangen, damit die Muskeln nicht meinen, hier ist Ruhe angesagt. Also, weiter in Bewegung bleiben, die "faule" Sau weiter antreiben und das machen, was noch geht und wenn man nur als "Ballast" auf dem Schiff von Freunden mitfährt.
02.06.2012
Wieder ein Monat rum. Ja, der Mai war sehr schön ! Sind viel draußen gewesen, habe die Sonne genossen und so etwas Lebensqualität wieder gewonnen.
Habe Touren für Freunde planen dürfen und war und bin somit immer noch beim Biken dabei.
Neben weiteren Geburtstagsfeiern und dem täglichen Feierabendbier mit den Nachbarn bin ich mal wieder als "Ballast" mitgefahren.
Bin in einem BMW-Gespann R25 mitgefahren, um auszuprobieren, ob ich dieses Jahr noch so mitkommen kann. Der erste Versuch war gut, der Körper zeigte am nächsten Tag keinerlei Auswirkungen. Werden den Versuch nochmal wiederholen und eine längere Strecke fahren.
Mal sehen, würde am 23.Juni gerne an unserer Tour um Hamburg herum teilnehmen !!
Und was macht die Krankheit:
Ich denke nicht mehr darüber nach, was ich nicht mehr kann, sondern erfreue mich über alles was noch geht. Ich kann noch Autofahren und bin somit noch mobil und besuche dadurch auch mal Freunde, die nicht am Ort leben. Ich kann noch gehen und freue mich jeden Abend auf die letzte Runde mit Renate und Ihrem Hund.
Hierdurch bin ich "gezwungen" mich wirklich zu bewegen und komme immer nochmal raus. Außerdem quasseln wir über alle täglichen Neuigkeiten und so vergeht die Zeit immer wie im Fluge. Danke, Renate !!
Sonst gibt es nicht wirklich Neues.
Ach, ja, was nicht mehr geht, wird durch "technischen" Hilfsmittelen realisiert.
Nur als Beispiel: einen einfachen Haken an einem kurzen Rundholz geschraubt und Reißverschlüsse lassen sich wieder benutzen !
Ohne Fingerkraft lassen sich viele tägliche Funktionen nicht mehr umsetzen, aber meinem Einfallsreichtum fallen immer wieder Lösungen ein, die mit Hilfe aller umgesetzt werden und somit das eigenständige Leben weitgehend ermöglichen.
Der Rest wird dann mit Hilfe von meiner lieben Frau und allen anderen helfenden Händen realisiert. Somit Danke an alle, die helfen.
24.06.2012
Diesen Monat läuft irgendwie alles seltsam ab. Obwohl das Wetter weitgehend gut ist und ich auch viel mache, komme ich mir trotzdem sehr verlassen vor. Immer mehr gehen die Funktionen der Hände verloren und der Frust, dass die täglichen Kleinigkeiten immer weniger funktionieren, blockiert mich immer mehr.
Nach Außen versuche ich die Gelassenheit in Person zu sein, wenn ich alleine bin, was der Größte Teil des Tages nun mal so ist, gewinnen immer wieder die dunklen Gedanken Überhand.
Aber gestern war mal wieder alles gut.
Dieser Tag war ein super Tag oder anders formuliert:
es gibt Tage, die ein ewiges Lächeln auf Dein Gesicht zaubern !!!
Ja, am 23.06 sind wir 300 km unterwegs gewesen. Ja, mit Motorrädern einmal um Hamburg und ich im Beiwagen dabei.
Da habe ich das Beste erlebt und wieder große Motivation getankt. Vielen Dank an alle, besonders an Michael und seinem Gespann. Er hat bei schlechtem Wetter den Weg von Bremen zu uns unternommen, damit ich mal wieder wirklich dabei sein kann. Der Samstag war durch ein breites Grinsen meinerseits geprägt. Frische Luft und das Geräusch eines Boxers haben mich wieder belebt.
Also, solche Erbebnisse sind für die Unendlichkeit gemacht. So sollte es weiter gehen.
30.07.2012
Schon wieder ein Monat rum.
Das Wetter war ja für die Biker unter uns nicht optmal. Somit wurde nicht viel gefahren und wir hatten Zeit für andere Aktivitäten. Man(n) hat abends viel zusammen gesessen und Benzin gelabbert, war meistens entspannt und hatte Zeit über neue Ziele nachzudenken. Somit steht fest, dass im September 2013 eine Truppe von 8 Mann und ihre Maschinen mal Korsika erkunden werden. Die Routenplanung habe ich gerne übernommen und schon viele Tagesrouten ausgearbeitet, mal sehen, was noch so kommt, wenn ich noch mit Insider gesprochen habe.
Und wie geht es Dieter ?
Der linke Arm wird immer grenzwertiger. Muß sehr darauf achten, wie ich den Arm einsetze. Aber auch der Kopf will immer weiter beschäftigt werden, was nicht immer leicht ist, da wirkliche Aufgaben fehlen. Aber was geht noch: bin immer noch mobil, kann Autofahren und so immer noch Menschen im Umkreis besuchen, um mal wieder raus zukommen. Werde weiterhin gerne als "Ballast" überall hin mitgenommen, so daß nicht alle Tage unendlich sind.
Also kann mein Moto kann nur heißen:
" Ich lebe jeden Tage ganz bewußt, egal wie er war,
ich beklag mich nicht über Einsamkeit und Schmerzen,
ich will nur leben !! "
07.09.2012
Hatte heute einen überraschenden Besuch. Ein Partner aus meiner letzten Tätigkeit stand plötzlich vor der Tür und wollte wissen, wie es mir geht. Klasse Situation, die mir zeigt, dass viele Menschen, auch weiter entfernte, an mich denken. Haben ein bisschen über alte Zeiten geredet. Danke für diesen Besuch !!
Und dabei habe ich festgestellt, dass ich schon länger nichts mehr ins Tagebuch geschrieben habe. Also, wie ist die Situation?
Auch die linke Hand ist, wie die linke Schulter und Arm, nicht mehr einsetzbar. Die linke Hand ist ohne die Feinmotorik, was im täglichen Leben doch sehr behindert. Ich kann mich immer weniger selber versorgen, was schon sehr nervt.
Viele Situationen sind nicht mehr umsetzbar und frustrieren mich schon sehr. Die negativen Gedanken werden dann durch solche überraschenden Besuche aufgebrochen und treten etwas in den Hintergrund und der Lebensmut meldet sich wieder. Ich habe in den letzten Wochen viele positive Momente erleben dürfen, die den Pilgerweg etwas erleichtern. Besonders die Geburtstagsfeier bei Birgit+Dirk in Idstein, mit einem Treffen mit allen Verwandten und besonders auch mal wieder mit einem ältesten Sohn direkt zu sprechen, war sehr schön und ein Lichtblick in meinem Leben.
Natürlich sollte auch die Hochzeit von Iris und Gerald nicht vergessen werden, die mich aus meiner Eintönigkeit herausgeholt hatte und wieder zeigte, wie viele Menschen immer für mich da sind, um unauffällig meine Handikaps durch Handeln zu verringen.
Vor einiger Zeit hat mir eine liebe Freundin eine Motivationskarte geschenkt. Auch und gerade solche Kleinigkeiten helfen immer wieder die dunklen Seiten des Pilgerweges zu verdrängen. Auch hierzu danke.
24.09.2012
Am letzen Wochenende sind wir mit 14 Mann/Frau bei Wernersen in Kolshorn gewesen. Haben dort ein Schwein vernascht und das ganze mit "etwas" Bier herunter gespült. War wie immer eine super Treffen. Viel Spaß gehabt. Danke an Wernersen.
Die Hinfahrt war am Anfang etwas naß. In der Nähe des Schiffshebewerk in Scharnebeck gefrühstück. Danach war der Regen fast weg. Sind am Ende doch noch mal 320 km gefahren. Ich natürlich im Gespann dabei. Wieder Stunden, die hätten unendlich sein können, trotz Regen.
Diese Tour war für dieses Jahr meine letzte fahrerische Aktivität. Danke an "meinen" Gespannfahrer, der dieses Erlebniss erst möglich gemacht hat.
Auch hier nochmal danke an alle, die dem Hobbit es ermöglicht haben, das er wieder mitten drin sein durfte.
Ankunft bei Wernersen / des Hobbit´s Gefährt samt Kutscher / Die arme Sau / Das Nachtlager der Biker / die Frühstücksrunde danach
29.10.2012
Hallo an alle, die mal wieder auf ein Lebenszeichen von mir warten. Ich weiß, habe lange nichts mehr von mir hören lassen, somit heute mal die Ereignisse der letzen Wochen.
War vom 05. bis 19.Oktober an meiner Küste des Licht´s. Mit Familie in Andalusien, bei viel Sonne und absoluter Entspannung für Körper und Geist. Sind mal wieder viel unterwegs gewesen und haben dabei viele Eindrücke sammeln können. In der Straße von Gibraltar Wale und Delphine gesehen, in Ronda wieder von der Brücke geschaut, an der Küste entlang gefahren und viel Licht und Strände gesehen und die Langsamkeit genossen. Wieder über 1.000 km durch diese herrliche Landschaft gefahren und über 1.200 Bilder gemacht. Das Fotographieren habe ich jetzt auch weiter gegeben, da ich keine Kamera mehr halten, geschweige den Auslöser drücken oder die Kamera einstellen kann. Der Verlust der Feinmotorik und der Kaft in den Fingern hat auch diese Aktiviät beendet, somit versuche ich über 30 Jahre Wissen an Anke weiter zugeben. Wir haben gemeinsam somit viel schöne Bilder gemacht und alle diese Eindrücke habe ich natürlich auch in meinem Kopf gespeichert.
Also viel Kraft für Körper und Seele getankt, mit der Hoffnung, damit durch die nächste, dunkle Jahreszeit zu kommen.
Anbei einige Eindrücke:
Und wie weit geht es weiter bei mir:
Der Körper wird kontinuierlich schwächer, immer mehr Situationen des Alltags sind ohne Hilfe nicht mehr umsetzbar. Somit werde ich immer mehr abhängig, was für mich als aktiver, selbstbestimmter Mensch eine Katastrophe ist. Weiß bis heute nicht, wie ich damit wirklich umgehen soll. Natürlich bin ich froh, dass noch vieles geht und ich immer noch bei allen Aktivitäten dabei sein kann, aber eben nicht mehr als aktiver Teilnehmer und das muss erst mal bei mir ankommen. Wir werden sehen, wie es in den nächsten Wochen weiter geht.
25.11.2012
Zur Zeit werden die Kräfte immer schneller weniger. Zum Teil kann ich mit den Händen viele leichte Sachen nicht mehr greifen bzw. festhalten. Selbst das Handy ist nicht mehr ohne Anstrengungen zu ergreifen. Mit Trick und viel Geduld muß ich vieles ergreifen, was für uns alle selbstverständlich ist. Das nervt schon sehr.
Letzten Donnerstag hatte ich einen Termin in Hamburg. An sich nicht problematisch, allerdings mußte ich eine längere Strecke gehen. Der Rückweg zum Auto war schon grenzwertig, Mußte alle 10m stehen bleiben, weil die Beinmuskulatur zu versagen drohte. Das Resultat dieser Überbelastung war in den nächsten Tagen mit Schmerzen und einer begrenzten Mobilität zu leben.
Diese Ereignis hat mir brutal gezeigt, daß der Körper schon sehr weit ohne funktionale Muskeln auskommen muß. Ich komme zu Zeit nicht mehr aus der Hocke in die Senkrechte nach oben. Meine Mobilität ist weiter eingeschränkt, als ich es zulassen will.
Ich muß aus dieser Aktion lernen, dass ich nicht mehr alleine irgend wohin gehen kann, sondern immer zur Absicherung einen Partner mitzunehmen habe.
Also noch eine weitere Reduzierung der individuellen Mobilität akzeptieren, was natürlich mir sehr schwer fällt.
Noch kann ich das Lenkrad vom Auto halten, also bleibt diese Art der Mobilität noch erhalten.
Wie sagt eine Lebensklugheit von Louis Stevenson:
"Im Leben geht es nicht darum, gute Karten zu haben,
sondern auch darum, mit einem schlechten Blatt gut zu spielen. "
Ich werde in den nächsten Monaten versuchen, in diesem Sinne zu spielen. Vielleicht finden sich ja auch einige "Spielpartner", die das Blatt etwas verbessern können.
17.12.2012
Heute ist mal wieder einer dieser grauen Tage, der Schnee ist fast weg, Nebel liegt über uns im Norden und es will nicht so richtig hell werden. Also, was mach ich heute ?
Die vorweihnachtliche Zeit wird für den Rückblick genutzt, für das Sammeln von Spenden für kranke Menschen und das zur Ruhe kommen im Kreise der Lieben.
Auch ich blicke auf ein Jahr zurück.
Ich war viel alleine, hatte oft zuviel Zeit, mich mit mir selber zu beschäftigen. Langsam habe ich im Laufe des vergangenden Jahr gelernt, nicht um das zu hadern, was nicht mehr geht, sondern das zu machen, was geht. Durch die positive Unterstützung von Anke habe ich gelernt, die Krankheit anzunehmen und den Alltag so zu meistern, wie er ist. Es macht mich aber immer sehr traurig, daß Anke neben Ihrem anstrengenden Job auch noch alle andern Arbeiten im Haushalt erledigen muß, da von mir keine wirkliche Hilfe kommen kann.
Anke und meine Familie sind ein Grund, warum ich immer noch weiter kämpfe, auch wenn ich weiß, daß ich diesen Kampf langfristig verlieren werde. Aber jeder weitere Tag, jede weitere Woche und jeder Monat sind ein Erfolg, so daß wir die nächsten Jahre noch so manches zusammen erleben werden.
Dafür kämpfe ich !!
Auch haben mich viele Freunde unterstützt, so das an manchem Tag das Grinsen wieder auf Dieter´s Gesicht zu sehen war. Der eine odere andere hat mich als "Ballast" bei einigen Aktivitäten mit genommen. Auch konnte ich aufgrund meines Wissen dem einen oder anderen helfen. So habe ich mit Andy+Claudi einen Flyer entwickeln. Zeit, die sinvoll genutzt war, weil ich die Zeit habe, vieles auszuprobieren und somit sehr erfolgreich von meiner Krankheit abgelenkt wurde.
Renate+Matze haben mich an so manchem Wochenende zu sich "entführt", damit ich nicht alleine zu Hause bin. Dafür nochmals vielen Dank, weil dadurch die Wochenden, an denen Anke arbeitet, ihren Schrecken verloren haben.
Immer mal wieder wird Andy besucht, um raus zu kommen und über andere Themen, wie z.B. das Fotographieren sich auszutauschen oder so. Auch besuche ich immer mal wieder Freitag´s nach der KG die Susanne und bekomme dort meinen Kaffee und es wird über alles geredet, was so ansteht.
Beide Termine sind für mich immer wichtiger geworden, weil ich dort nicht über mich rede, sondern nur normale Themen, bei denen ich mitreden kann, lassen die Zeit verstreichen. Auch hierfür Danke !!
Auch habe ich die Zeit genutzt, mal wieder einen Biker-Kalender für 2013 zu erstellen. Viele haben dann auch diesen Kalender bei mir bestellt. Ich hoffe, alle finden sich in Bildern der letzten 8 Jahre wieder und der Kalender hängt an einem Platz, an dem man(n) immer mal hinschauen kann, um zur Ruhe zukommen und gleichzeitig an den erlebten Spaß zudenken.
Also Weihnachten kann kommen. Die Familie wird komplett sein, Malte+Sven sind dann auch bei uns.
Somit wünsche ich euch allen, die diese Zeilen lesen, ein ruhige, besinnliche Weihnachtszeit.
29.12.2012
Weihnachten ist vorbei, die Jungs verschwinden wieder in Ihr Leben. Weihnachten war sehr schön, auch weil Anke am 1. + 2. Weihnachtstag nicht in den Nachtdienst mußte. Somit hatten wir mehr Zeit für uns.
Gestern mit Freunden und meiner Schwester Katja meinen Geburtstag nachgefeiert. Anke hatte uns ein schönes Essen gemacht und der Abend war sehr kurzweilig. Es wurde viel Unsinn gesabbelt und den Getränken wurde sehr gut zugesprochen. Also wieder Stunden, ohne an die Unzulänglichkeiten des eigenen Körpers zu denken.
Und wie geht es weiter ?
Anke hat mich darauf aufmerksam gemacht, das ich zu wenig Beschäftigung für meinen Kopf habe. Ich werde im neuen Jahr nach zusätzlicher "Arbeit" für den Kopf suchen. Habe mich bis heute geweigert, in Foren über diese Krankheit zu lesen. Habe mich jetzt doch beim Forum der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke e.V. angemeldet und auch schon einige gute Beiträge, heißt Lösungsorientierte Beiträge gefunden und gelesen.
Außerdem die DGM-Ideenschmiede gefunden. Hier werden Lösungen von Betroffenen eingestellt. Gute Ideen habe ich auch und werde mich dort einbringen und nach Lösungen auch für mich suchen. Also, schon mal eine neue Aufgabe, suche und finde Lösungen und stelle sie allen zur Verfügung.
Los, Dieter !!
Trotzdem muß und werde ich nach weiteren Kopf-Aufgaben suchen und hier über die Lösungsansätze berichten.
Somit wünsche ich euch allen, die diese Zeilen lesen, ein frohes, neues Jahr 2013 !!
Also, auf zu neuen Aufgaben mit mehr Zufriedenheit und Ausgeglichenheit.
Auch nochmals Danke an alle, die mich in 2012 begleitet haben,
in dem sie mich einfach immer eine Stück Ihres Weges mitgenommen haben !!
... und hier noch was zum Lachen, denn Lachen ist gesund.
De Fohrlehrer stellt een verdreiht Opgaav:
Du fohrts mit dien Auto bi knackige Frost un höölst een konstante Tempo.
Links vun di een Afhang, rechts vun di een bullige Füerwehrauto mit Tatütata.
Vor di galoppeert een Schwien, meist so groot as dien Auto, rechts vörn is en Hirsch op de Flucht,
achter di roteert een Hubschrauber in Bodenhöhe,
Wat mokst du, um ut düsse Gefahrensituation rut to kommen ??"
Dor mellt sik Hans-Peter Petersen un seggt:
" Nix wie rünner vun das Kinnerkarussell, keen Grog mehr un af na Hus!"
In diesem Sinne, auf nach 2013, mit positiven Gedanken weiter auf dieser Seite !!
Ich wünsche Euch allen trotzdem allzeit eine gute Fahrt und immer ein breites Grinsen im Gesicht.
Bis zum nächsten Mal !
Herzlichst Euer
Tourguide Dieter